Sterngarten

Der Sterngarten war eine Gastwirtschaft im Hammerviertel, dem damaligen Arbeiterviertel Rosenheims (in der Nähe der Beilhack‘schen Maschinenfabrik, Oswaldmühle, Saline) und ein Treffpunkt der gewerkschaftlichen und sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Er war u.a. das Vereinslokal des Arbeiterliederkranzes und des Gewerkschaftsvereins. Die Freie Turnerschaft wurde hier 1909 gegründet und vor allem war hier der Sitz des Arbeitersekretariats (vgl. Briefkopf), welches seit 1907 von Karl Göpfert als hauptamtlichem Gewerkschaftsfunktionär geleitet wurde. Am 7.11.1918 fand im Sterngarten eine Versammlung des Gewerkschaftsvereins statt (vgl. Anzeige nächste Seite), in der für den 9.11.1918 eine große Kundgebung geplant wurde. Aufgrund der Ereignisse in München wurde diese auf 8.11.1918 vorverlegt. Auf dieser Versammlung wurden dann die Volks- und Soldatenräte gewählt (vgl. Polizeibericht S. ??). Während der Revolutions- und Rätezeit fanden im Sterngarten zahlreiche Veranstaltungen statt und auch nach der Niederschlagung war der Sterngarten ein Treffpunkt für Arbeiter*innen und ihre Organisationen. Nach dem Verbot sogenannter marxistischer Vereine (29. März 1933) fand am 4.4.1933 im Sterngarten eine Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsaktion statt. Auch nach der Befreiung vom Deutschen Faschismus lebte der Sterngarten weiter. Wann genau die Gaststätte geschlossen wurde ist unklar, auch liegen keine historischen Bilder vor. Das Gebäude existiert bis heute unter der Adresse Hammerweg 8.