Lokalhistorischer Taschenkalender für das Jahr 2019

100 Jahre Revolution und Räterepublik in Rosenheim

Rosenheim. Unter dem Titel „Es lebe das freie Bayern“ erscheint im November ein Taschenkalender auf Spurensuche zur Revolutions- und Rätezeit im Raum Rosenheim. Auf 350 Seiten dokumentiert der von der Geschichtswerkstatt Rosenheim herausgegebene Kalender die lokalen Ereignisse vor hundert Jahren, eine Zeit, als in Bayern die Monarchie gestürzt wurde.

„Der Kalender soll Geschehnisse von vor hundert Jahren ins tägliche Bewusstsein rufen“ schreibt die Geschichtswerkstatt im Vorwort zu dem Kalender. In dem Kalender für das Jahr 2019, welcher bereits im November 2018 beginnt, finden sich an einzelnen Tagen kurze Informationen zu (lokal)historischen Ereignissen. Wöchentlich geben zusätzlich Aussagen von Zeitgenoss*innen oder Auszüge aus der Lokalzeitung kurze Einblicke in die Revolutionszeit.

Neben dem Kalenderteil ergänzen Hintergrundartikel die Spurensuche. Hierzu verwendet die Geschichtswerkstattzum einen historisches Quellenmaterial wie Polizeiberichte, Verhörprotokolle und Zeitzeug*innenberichte. Zum anderen werden Artikel verschiedener Historiker*innen und Publizist*innen (wie. z.B. Dr. Michael Seligmann, Simon Schaupp, Andreas Salomon oder Christiane Sternsdorf-Hauck) abgedruckt, welche sich mit den revolutionären Ereignissen in und um Rosenheim beschäftigen. Abgerundet wird das Büchlein durch historische Fotos von Demonstrationen, Akteur*innen, Orten und Plakaten aus unterschiedlichen Archiven, darunter auch bisher unveröffentlichte Plakate.

Der Kalender wird am Sonntag 04.11.2019 bei der Filmvorführung von „Es geht durch die Welt ein Geflüster“ im Rosenheimer Z (Innstr. 45a) vorgestellt. Ab diesem Zeitpunkt ist er auch in ausgewählten Rosenheimer Läden und Veranstaltungsorten (u.a. Bebop Schallplatten, Vetternwirtschaft, Z) oder direkt über die Geschichtswerkstatt Rosenheim (geschichtswerkstatt-rosenheim@systemli.org) erhältlich.

Eine Internetseite zum Thema befindet sich gerade im Aufbau. Unter revolution.rosenheim.social wird es zukünftig weitere Informationen über das revolutionäre Geschehen in der Region Rosenheim geben.

So., 4.11.18: Film mit ZeitzeugInnen der Revolution

Pressemitteilung – mit der Bitte um Veröffentlichung

100 Jahre Freistaat Bayern – Film & Filmgespräch im Z

So., 4.11.18: Film mit ZeitzeugInnen der Revolution und Räterepublik in München 1918/19

Rosenheim (re). Am Sonntag den 04.11.2018 kommt die Münchner Filmemacherin Ulrike Bez nach Rosenheim und zeigt im „Z“ (Innstr. 45a) ihren Dokumentarfilm „Es geht durch die Welt ein Geflüster“. Der Film, mit zahlreichen Zeitzeugeninterviews, entstand zum 70. Jahrestag der Münchner Revolution und Räterepublik im Jahr 1988/89. Dieses Jahr jährt sich die Revolution zum 100. Mal. In Rosenheim wird die 2018 entstandene Neufassung des Filmes aufgeführt und die Filmemacherin steht anschließend dem Publikum für ein Filmgespräch zur Verfügung.

Zwischen dem 7. November 1918 und dem 1. Mai 1919 ändert sich das politische Gesicht Bayerns vollständig: In München, dem Hauptschauplatz der Revolution wird die Monarchie gestürzt. In der Nacht zum 8. November ruft Kurt Eisner den Freistaat Bayern aus und wird erster Ministerpräsident: In der Folge kämpfen revolutionäre und reaktionäre Kräfte ein halbes Jahr lang mit allen Mitteln um die Macht. Der Dokumentarfilm „Es geht durch die Welt ein Geflüster“ (1989/ 45 Min.) verwebt zeitgeschichtliche Film- und Fotodokumente und Interviews. Zu Wort kommen die damals bereits hochbetagten ZeitzeugInnen: Kommunisten, Sozialisten, Syndikalisten und Anarchisten wie Centa Herker, Hugo Jakusch und Peter Lichtinger.
Zum Schutz vor rechtsradikalen Übergriffen haben sich einige der ProtagonistInnen damals anonymisieren lassen. So tritt die bekannte Kommunistin und Antifaschistin Centa Herker-Beimler unter dem Namen Rosa auf und der Anarchist Benno verzichtet auf die Nennung seines Nachnamens. „Es geht durch die Welt ein Geflüster“ ist der erste Dokumentarfilm der Filmemacherin Ulrike Bez und ist eines der ganz wenigen Bewegtbilddokumente, das den ZeitzeugInnen aus dem linken Spektrum eine Stimme gibt.

Die um 19:00 Uhr beginnende Filmvorführung wird von der Geschichtswerkstatt Rosenheim in Kooperation mit dem Kurt Eisner Verein organisiert. Der Eintritt ist frei. Der Abend ist der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Es lebe das freie Bayern“ mit elf Veranstaltungen zum Thema Revolutions- und Rätezeit im Raum Rosenheim. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.revolution.rosenheim.social

 

Weitere Veranstaltungen der Geschichtswerkstatt Rosenheim

auf der Spurensuche zur Revolution und Rätezeit 1918/19 in und um Rosenheim

So., 9.12.18 – 19 Uhr:

Guido Kopp – Leben und Kampf eines (Berufs-)Revolutionärs (Vortrag)

Referent: Gernod Fuchs (Salzburg) | Asta Kneipe, Hubertusstr.1, Rosenheim

 

 

Fr., 14.12.18 – 19 Uhr :

Ernst Toller – Revolutionär der Münchner Räterepublik (Vortrag)

Referent: Andreas Salomon (Rosenheim) | Z -linkes Zentrum, Innstr. 45a, Rosenheim

 

So., 13.1.19 – 19 Uhr:

Das rote Kolbermoor (Film & Vortrag)

Referent: Andreas Salomon (Rosenheim) | Vetternwirtschaft, Oberaustr. 2, Rosenheim

 

 

Fr., 8.2.19 – 19 Uhr:

Die Lebensgeschichte Zenzl Mühsam (Vortrag)

Referentin: Uschi Otten (Berlin) | Vetternwirtschaft, Oberaustr. 2, Rosenheim

 

Sa., 23.2.19 – 14 Uhr:

Auf den Spuren der Revolutions- und Rätezeit in Rosenheim (Stadtführung)

Führung: Geschichtswerkstatt (Rosenheim) | Loretowiese (Glückshafen), Rosenheim

So., 10.3.19 – 19 Uhr:

Frauen in der bayerischen Räterepublik (Vortrag)

Referentin: Christiane Sternsdorf-Hauck (München) | Z -linkes Zentrum, Innstr. 45a, Rosenheim

 

So., 7.4.19 – 19 Uhr:

Rosenheim in der bayerischen Räterepublik vom 7. April 1919 (Vortrag)

Referent: Dr. Michael Seligmann (Münster) | Strehles, Herzog-Otto-Str.8 A, Rosenheim

 

Sa., 27.4.19 – 14 Uhr:

Auf den Spuren des Roten Kolbermoors (Stadtführung)

Referent: Andreas Salomon (Rosenheim) | Bahnhofsvorplatz, Kolbermoor

 

Sa., 4.5.19 – 19 Uhr:

Hier Revolution? Wer dort?“ Gustav Landauer und die bayerische Revolution 1918/19 (Vortrag)

Referent: Dr. Siegbert Wolf (Frankfurt/Main) | Bildungswerk, Pettenkoferstr. 5, Rosenheim

 

So., 26.05.19 – 19 Uhr:

Überall siehst du Gitterstäbe“ – Schriftsteller in der Festungshaft (Vortrag)

Referentin: Laura Mokrohs (München) | Kaffä, Weinstr. 3, Rosenheim

„Es lebe das freie Bayern“ Veranstaltungsreihe auf der Spurensuche zur Revolution und Rätezeit 1918/19 in und um Rosenheim

Es lebe das freie Bayern“

Veranstaltungsreihe: 100 Jahre Revolution und Rätezeit

So., 04.11.18 – 19.00 Uhr – Film & Filmgespräch:

Es geht durch die Welt ein Geflüster
ZeitzeugInnen der Revolution und Räterepublik in München 1918/19

Referentin/Regie: Uli Bez, 1989/Neufassung 2018, 45 Min.

Zwischen dem 7. November 1918 und dem 1. Mai 1919 ändert sich das politische Gesicht Bayerns völlig: In München wird die Monarchie gestürzt. In der Nacht zum 8. November ruft Kurt Eisner den Freistaat Bayern aus und wird erster Ministerpräsident. In der Folge kämpfen revolutionäre und reaktionäre Kräfte mit allen Mitteln um die Macht. Der Dokumentarfilm entstand zum 70. Jahrestag von Revolution und Räterepublik im Jahr 1988/89. Der Film ist eines der wenigen Bewegtbilddokumente, das den ZeitzeugInnen aus dem linken Spektrum eine Stimme gibt.
Die Referentin Uli Bez arbeitet als unabhängige Filmemacherin in München.

Ort: Z -linkes Zentrum, Innstr. 45a, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, Kurt Eisner Verein.


So., 09.12.18 – 19.00 Uhr – Vortrag:

Guido Kopp – Leben und Kampf eines (Berufs-)Revolutionärs

Referent: Gernod Fuchs (Salzburg)

Guido Kopp wurde nach dem 1.Weltkrieg vom bayerischen Soldaten zum Revolutionär. Als Vorsitzender des Soldatenrates und später Mitglied und Vorsitzender der KPD Ortsgruppe nahm er eine wichtige Rolle in der Revolutionszeit und Räterepublik in Rosenheim ein. Nach der Niederschlagung der Räterepublik kam er in Haft. Danach kämpfte er im österreichischen und im spanischen Bürgerkrieg und überlebte den Naziterror in den KZs Dachau und Buchenwald. Ab 1945 wieder in Salzburg schrieb er seine Erinnerungen nieder. Der Vortrag unternimmt eine Rekonstruktion seines Lebens.
Der Referent Gernod Fuchs ist ehemaliger Unteroffizier des österreichischen Bundesheeres und forscht u.a. zum Polizeiwesen im NS-Österreich.

Ort: Asta Kneipe, Hubertusstr. 1, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, infogruppe Rosenheim, Kurt Eisner Verein.


Fr., 14.12.18 – 19.00 Uhr – Vortrag:

Ernst Toller – Revolutionär der Münchner Räterepublik

Referent: Andreas Salomon (Rosenheim)

Ernst Toller war nicht nur Humanist und Pazifist, ein überzeugender Redner und bedeutender Schriftsteller, sondern auch einer der bekanntesten Revolutionäre der bayerischen Räterepublik. Im 1. Weltkrieg vom Patrioten zum Pazifisten gewandelt, wurde er in der Münchner Revolution zum Zentralratsvorsitzender der 1. Bayerischen Räterepublik. Nach langen Gefängnisjahren warnte er in weltweiten Reisen hellsichtig vor dem Nationalsozialismus, musste emigrieren und verübte 1939 verzweifelt Selbstmord.
Der Referent Andreas Salomon beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der lokalen Geschichte der Rätezeit und engagiert sich für eine aktivere Gedenkkultur.

Ort: Z -linkes Zentrum, Innstr. 45a, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, attac, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.


So., 13.01.19 – 19.00 Uhr – Film & Vortrag:

Das rote Kolbermoor

Referent: Andreas Salomon (Rosenheim)

Der Film „Auf der Suche nach dem roten Kolbermoor“ entstand 1985 als Koproduktion von BR und WDR. Er versucht, die frühen Wurzeln des Roten Kolbermoors aufzudecken und macht deutlich, dass Kolbermoor mit der Spinnerei und dem Tonwerk von seiner Gründung an eine Arbeiterstadt war, in der schon früh die Bedingungen für eine Arbeiterbewegung gegeben waren. Ein Teil der Filmszenen ist ein Theaterstück in der „Vetternwirtschaft“.
Andreas Salomon, Autor eines Buches über die Kolbermoorer Revolutionäre Georg Schuhmann und Alois Lahn, ergänzt die Filmvorführung mit einem Referat zur Geschichte der Kolbermoorer Arbeiterbewegung.

Ort: Vetternwirtschaft, Oberaustr. 2, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.


Fr., 08.02.19 – 19.00 Uhr – Vortrag:

Die Lebensgeschichte Zenzl Mühsams

Referentin: Uschi Otten (Berlin)

Die bayerische Bauerntochter Zenzl stand 1918 an Erich Mühsams Seite, als er die Münchner Bevölkerung zur Beendigung des Weltkriegs aufrief. Nach seiner Ermordung in einem deutschen KZ floh sie ins sowjetische Exil, wo sie in eine Odyssee durch den Stalinschen Gulag geriet. Erst 1955 gestattete man der Anarchistenwitwe die Rückkehr nach Berlin. Weder eine hohe Rente noch die Staatssicherheit konnten die Unbeugsame davon abhalten für die Veröffentlichung der Werke Mühsams einzutreten.
Die Referentin Uschi Otten ist freischaffende Autorin, Dramaturgin und Regisseurin, sie veröffentlichte die Briefe Zenzl Mühsams und mehrere Texte über sie.

Ort: Vetternwirtschaft, Oberaustr. 2, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, infogruppe rosenheim, Petra Kelly Stiftung.


Sa., 23.02.19 – 14.00 Uhr – Stadtführung:

Auf den Spuren der Revolutions- und Rätezeit in Rosenheim

Referent*innen: Geschichtswerkstatt Rosenheim

Einen Tag nach der Ermordung Eisners fand am 22.2.1919 auf der Rosenheimer Loretowiese eine große Versammlung statt, in deren Folge Bürgermeister Wüst abgesetzt wurde. 100 Jahre später, am 22.2.2019, begeben wir uns auf Spurensuche zur Revolutions- und Rätezeit in Rosenheim. Wir suchen die damaligen Schauplätze und Treffpunkte auf und lassen anhand von historischem Quellenmaterial die Ereignisse erfahrbar werden.
Die Geschichtswerkstatt gründete sich mit dem Ziel der Erforschung der Revolutions- und Rätezeit in Rosenheim und Umgebung. 2018 gab sie zu diesem Thema den Kalender „Für das freie Bayern“ heraus.

Ort: Loretowiese (Glückshafen), Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, infogruppe Rosenheim, Kurt Eisner Verein


So., 10.03.19 – 19.00 Uhr – Vortrag:

Frauen in der bayerischen Räterepublik

Referentin: Christiane Sternsdorf-Hauck (München)

„Gesprungen & gejubelt haben wir, in die Arme sind wir uns gefallen in jener Nacht.“ (Hilde Kramer, 18 Jahre, über den 7.11.1918 in München)
Die revolutionäre Begeisterung unter den Frauen war groß – aber was außer dem Frauenwahlrecht hat sie gebracht? Welche Utopien hatten diese Frauen? Und welche haben wir heute? Und: Wen interessiert das überhaupt, damals wie heute…? Tausende von Frauen nahmen aktiv an den Ereignissen teil. Von ihnen, ihren Forderungen und Kämpfen soll berichtet werden.
Die Referentin Christiane Sternsdorf-Hauck ist Autorin des Buches „Brotmarken und rote Fahnen. Frauen in der bayrischen Revolution und Räterepublik 1918/19“.

Ort: Z -linkes Zentrum, Innstr. 45a, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, Flit*chen Rosenheim, infogruppe rosenheim, Petra Kelly Stiftung.


So., 07.04.19 – 19.00 Uhr – Vortrag:

Rosenheim in der bayerischen Räterepublik vom 7. April 1919

Referent: Dr. Michael Seligmann (Münster)

„Bayern ist Räterepublik …“ ertönte es am 7. April 1919 überall in Bayern. In vielen Städten und Ortschaften verkündeten Arbeiter, Soldaten und Bauernräte die Machtübernahme. Menschen aus Rosenheim und Kolbermoor wurden zu einem der treibenden Motoren im räterepublikanischen Bayern. Doch kann es über diese Zeit kein einfaches und trügerisch klares Bild geben, sondern nur ein komplexes Mosaik mit Brüchen und Ungleichzeitigkeiten.
Der Referent Dr. Michael Seligmann, Soziologe und Historiker, recherchierte und schrieb Mitte der 1980er Jahre die erste und bis heute einzige umfassende Darstellung der ersten bayerischen Räterepublik.

Ort: Strehles, Herzog-Otto-Str. 8 A, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, infogruppe Rosenheim, Kurt Eisner Verein.


Sa., 27.04.19 – 14.00 Uhr – Stadtführung:

Auf den Spuren des Roten Kolbermoors

Referent: Andreas Salomon (Rosenheim)

Nach einer kurzen Einführung in die geschichtlichen Voraussetzungen der Novemberrevolution und die gesellschaftlichen Bedingungen in Kolbermoor 1918 geht es zur Schuhmannstraße, zu den Gräbern der von den Weißgardisten ermordeten Revolutionäre Schuhmann und Lahn, dem Lahn-Haus, dem Heimatmuseum, dem neuen Denkmal für Schuhmann und Lahn sowie dem Gasthaus zum Mareis. Der Rundgang zeigt die große Bedeutung der Rätezeit für Kolbermoor.
Der Referent Andreas Salomon, Autor des Buches „Auf den Spuren von Georg Schuhmann und Alois Lahn“ beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der lokalen Geschichte der Rätezeit und engagiert sich für eine aktivere Gedenkkultur.

Ort: Bahnhofsvorplatz, Kolbermoor

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.


Sa., 04.05.19 – 19.00 Uhr – Vortrag:

Hier Revolution? Wer dort?“ Gustav Landauer und die bayerische Revolution 1918/19

Referent: Dr. Siegbert Wolf (Frankfurt/Main)

Gustav Landauer gehört bis heute zu den bedeutendsten Anarchisten im deutschsprachigen Raum. Sein Denken und Handeln war von den Werten der Freiheit, sozialen Gerechtigkeit und Emanzipation bestimmt. Als Literaturkritiker, Übersetzer, Autor, Redner und Essayist, als libertärer Sozialist und jüdischer Kulturphilosoph, genoss er hohes Ansehen. Während der Revolution engagierte Landauer sich für eine freiheitliche Umgestaltung der Gesellschaft. Anfang Mai 1919 wurde er im Zuge der Niederschlagung der Revolution brutal ermordet.
Der Referent Dr. Siegbert Wolf, Historiker und Publizist, ist Herausgeber zahlreicher Bücher u.a. der „Ausgewählten Schriften“ Gustav Landauers.

Ort: Bildungswerk, Pettenkoferstr. 5, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, infogruppe Rosenheim, Kurt Eisner Verein.


So., 26.05.19 – 19.00 Uhr – Vortrag:

Überall siehst du Gitterstäbe“ – Schriftsteller in der Festungshaft

Referentin: Laura Mokrohs (München)

Nach der Niederschlagung der Räterepublik im Mai 1919 in München werden die revolutionären Schriftsteller Erich Mühsam und Ernst Toller zu langen Haftstrafen verurteilt. In der Festungshaftanstalt Niederschönenfeld sind sie mit Revolutionären aus Rosenheim und Kolbermoor inhaftiert. In den Werken, Briefen und Tagebüchern der Schriftsteller lassen sich der Alltag der Haft und die Schikanen gegen die politischen Häftlinge nachverfolgen.
Die Referentin Laura Mokrohs, Literaturwissenschaftlerin, ist Autorin des Buches „Dichtung ist Revolution. Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Ernst Toller“.

Ort: Kaffä, Weinstr. 3, Rosenheim

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Rosenheim, Bibliothek_A.


So., 13.1.2019 bis Fr., 8.2.2019 – Ausstellung

Für Zenzl“. Bilder von Erich Mühsam

Während der Festungshaft in Niederschönenfeld malte Erich Mühsam seiner Frau Zenzl zum 8. und 9. Hochzeitstag jeweils ein Buch mit Versen und Zeichnungen (Tusche/Feder, Bleistift). Diese sind im Archiv der „Akademie der Künste“ in Berlin erhalten. Wir stellen Reproduktionen von einigen der Bilder von So., 13.1.2019 bis Fr., 8.2.2019 in der Rosenheimer Vetternwirtschaft aus.

Ort: Vetternwirtschaft, Oberaustr. 2, Rosenheim

 

Ausstellungen über die Zeit 1918/19

ab sofort – 5.5.2019:
„Mit Gewehren gegen die Arbeiter“

@ Moorstation Nicklheim


ab sofort  – 5.5.2019:
„Georg Schuhmann und die Räterepublik in Kolbermoor“

@Rathaus Kolbermoor


4.11.2018 – 16.11.2018:
„100 Jahre Freistaat Bayern.“ Kurt Eisner­Ausstellung

@Postsaal Trostberg


8.11.2018 – 5.5.2019:
„Spengler, Revolutionär, Bürgermeister“. Ausstellung über
Karl Göpfert

@ Schaufenster des städtischen Museums
Rosenheim (Mittertor)


13.1.2019 – 8.2.2019:
„Für Zenzl“. Bilder von Erich Mühsam

@ Vetternwirtschaft


„Stahlhelm & Co ­ Stumme Zeitzeugen“.
Erinnerungsstücke an den 1. Weltkrieg

@ Heimatmuseum Bad Aibling


„Wortgefechte ­ Literaten zwischen Krieg und Revolution“

@ Bauernhausmuseum Rohrdorf


„Ende der Monarchie, Revolution, Flucht des Königs. Die
Ereignisse von 1918/19 aus örtlicher Sicht“

@ Höhlen­ und Heimatmuseum Frasdorf