Zum Schwarzen Rössl

Das Gasthaus „Zum Schwarzen Rössl“ in der Innstraße 17 war ein Arbeiterlokal. Der Wirt Johann „Hans“ Weiglein sympathisierte mit der Rätebewegung und wurde für die USPD am 7.4.1919 in den VSR gewählt. So verwundert es nicht, dass neben öffentlichen Vorträgen auch jeden Donnerstag ein Diskussionsabend der USPD stattfand. Vermutlich war es auch zeitweise das Parteilokal der KPD, denn im Rosenheimer Anzeiger vom 28.3.1919 ist zu lesen „Die Partei (KPD A.d.V.) zählt seit dem Tage ihrer Gründung … bereits 600 Mitglieder, die sämtliche im Parteilokal Innstr. 17 eingeschrieben sind“. Als erste Adresse der KPD wurde die Kaiserstraße 14 (Bekanntmachung vom 10.1.1919 siehe S. ??) veröffentlicht und am 4.4.1919 gibt die Partei bekannt, nun im Marienbad ein Büro eröffnet zu haben (vgl. S. ??). Die USPD trifft sich aber weiter im Schwarzen Rößl. Ende April kam es jedoch zum Bruch und am 26.4.1919 erscheint im Rosenheimer Anzeiger eine Erklärung von Weiglein in der es heißt „Indem ich mit dererlei Amateur-Sozialismus nichts gemein habe, sei hiermit ausdrücklich betont, dass ich fortan keiner politischen Organisation mehr angehöre!“ Das Gebäude ist bis heute erhalten und beherbergt derzeit eine Shishabar.

Bilder:

Anzeige von Hans Weiglein im Rosenheimer Anzeiger vom 26.04.1919

 

[wir klären gerade die Bildrechte]

Die Innstraße im Jahre 1914, Es zeigt rechts das dreistöckige Haus Innstraße 15/17. Rechts von dem Delikatessladen Michael Mayer befand sich das Gasthaus „Zum Schwarzen Rössl“

(Bildquelle: Stadtarchiv Rosenheim, F 3697)