So 09.12.: Vortrag über Guido Kopp

Revolutionär in Rosenheim, Kämpfer gegen den Faschismus in Spanien, KZ-Überlebender – Leben und Kampf eines (Berufs-)Revolutionärs

Rosenheim. Am Sonntag 09.12.19 referiert der Salzburger Historiker Gernod Fuchs in der Rosenheimer Asta Kneipe (Hubertusstr. 1) über Guido Kopp. Kopp wurde nach dem 1. Weltkrieg vom bayerischen Soldaten zum Revolutionär. Als Vorsitzender des Soldatenrates und später Mitglied und Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe nahm er eine wichtige Rolle in der Revolutionszeit und Räterepublik in Rosenheim ein.

Bild: Der Kalender „Es lebe das freie Bayern“ (Herausgeber: Geschichtswerkstatt Rosenheim) enthält Bilder und mehrere Artikel von und über Guido Kopp. Unter anderem einen von Gernod Fuchs

Auf Einladung der Geschichtswerkstatt Rosenheim referiert der Salzburger Gernod Fuchs1 am 9. Dezember in Rosenheim. Der Historiker, dessen Forschungsschwerpunkt auf dem Polizei- und Militärwesen im NS-Österreich liegt, hat bereits 1997 den Aufsatz „Ich aber habe leben müssen… – Guido Kopp. Zur Biographie eines (Berufs-)Revolutionärs“ in der Zeitschrift „Salzburg Archiv“ (Nr. 23, S. 191-206) publiziert und gilt als Kopp-Experte.

Fuchs wird in seinem Vortrag nicht nur die Revolutions- und Rätezeit in Rosenheim thematisieren, sondern auch einen Überblick über das komplette ereignisreiche Leben des 1971 verstorbenen Kopp geben. Guido Kopp stammte aus der Gegend von Passau, wurde im I. Weltkrieg bayerischer Soldat, dann Revolutionär, vielleicht sogar Berufsrevolutionär, und er war Vorsitzender des Soldatenrates in Rosenheim. Er kam für Jahre ins Gefängnis, verließ Bayern und ging nach Österreich. Dort kämpfte er im Februar 1934 im Bürgerkrieg, wurde ausgewiesen, ging in die Tschechoslowakei und wurde auch von dort ausgewiesen. Er nahm am spanischen Bürgerkrieg teil und kam wieder in die für ihn verbotene Wahlheimat Österreich zurück. In Salzburg wurde er festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Von München aus wurde er in das KZ Dachau eingeliefert. Dann folgten Jahre in Buchenwald. Dort traf er in seiner Zelle den ehemaligen Sicherheitsdirektor Salzburgs, den Mann, der ihn an die deutschen Behörden ausgeliefert hatte.
Kopp strandete 1945 einmal mehr in Salzburg, seiner Schicksalsstadt, von wo er 1937 in die Hölle geschickt worden war. Er schrieb seine Lagererlebnisse nieder und veröffentlichte diese in seinem kleinen Buchverlag. Er beschäftigte sich noch weiter mit revolutionärer Politik und starb schließlich 1971.

Der Vortrag ist eine Veranstaltung der Geschichtswerkstatt Rosenheim in Kooperation mit dem Kurt Eisner Verein. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: revolution.rosenheim.social

 

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