Rosenheim / Fürstätt | Anordnung zur Errichtung der Sanierungsanstalt für die durchziehenden Truppen- und Gefangenentransport am 24. Juni 1915 durch das bayerische Kriegsministerium.
Daraufhin wurde bei Fürstätt eine umfangreiche militärische Barackenanlage gebaut, um alle Heeresteile, deren Verschiebung von der Ost- an die Westfront befohlen worden war, sowie die russischen Gefangenen zu „sanieren“. Damit sollte die Einschleppung von Kleiderläusen, die den gefürchteten Flecktyphus übertragen, verhindert werden.
Im Herbst 1915 konnten 103 Baracken und Hallen eröffnet werden. Während des 1. Weltkriegs wurden hier die Soldaten entlaust, mit neuer Kleidung versehen und ihre Ausrüstungsgegenstände desinfiziert.
Nach dem Krieg wurde die Sanierung zur Schaffung von Wohnungen für Notstandsarbeiter und für Industriezwecke beschlagnahmt. Ab 1921 erwarb die Stadt zur Behebung der Wohnungsnot das 80 Tagwerk umfassende Areal mit den darauf stehenden 105 Baracken der ehemaligen Sanierung.
| Quelle: Stadtarchiv Rosenheim